In der Tennistechnik gibt es eigentlich keine Geheimnisse, aber mit Sicherheit jede Menge an Individualität. Untersuchungen und Schlaganalysen mit Unterstützung modernster Bild- und Videotechniken bringen so gut wie jedes technische Detail ans Licht. Im Training steht die Technikschulung häufig im Mittelpunkt, in den meisten Fällen leider sogar viel zu sehr. Dabei stellt sich wiederholt die Frage, welche Inhalte gilt es eigentlich zu welchem Zeitpunkt zu vermitteln und in welcher Form soll das geschehen?
Selbstverständlich muss bei der Technikvermittlung von Beginn an auf grundlegende Dinge wie eine günstige Griffhaltung, eine angemessene Höhe des Treffpunkts oder eine stabile Schlagposition geachtet werden. Extreme Griffhaltungen sollten demnach ebenso vermieden werden wie die Vermittlung individueller Eigenheiten oder Vorlieben des persönlichen Spielstils. Bei allem Fokus auf die Technikschulung gilt es aber zu bedenken, dass Tennis ein Spiel ist, das die Kinder nicht nur möglichst schnell erleben wollen, sondern auch eigenständig und im Idealfall auch unangeleitet spielen müssen, um entsprechende Spielkompetenzen implizit entwicklen zu können.
„Technik ist eine spezifische Abfolge von Bewegungen oder Teilbewegungen beim Lösen von Sportsituationen„.
Mechling & Carl, 2003
Diese Beschreibung gibt einen wichtigen Hinweis darauf, dass die Technik eine Art Mittel zum Zweck im Spiel darstellt und eng mit der jeweils günstigen Auswahl eines Schlages in einer Spielsituation verknüpft ist. Technik sollte demnach einfach, ökonomisch und wirkungsvoll sein. DIE „Idealbewegung“ im Tennis gibt es eigentlich nicht, denn im Fokus steht die jeweilige Lösungsfindung. Bei aller Individualität sollte die Technik aber in jedem Fall biomechanische Grundprinzipien berücksichtigen.