Ausgangssituation

Die Kinder werden trainiert bevor sie gelernt haben zu spielen

Verlust der Straßenspielkultur

Betrachten wir die heutige Spiel- und Bewegungswelt der Kinder wird rasch ersichtlich, dass diese kaum vergleichbar ist mit jener vor einigen Jahrzehnten. Die vielseitige, natürliche Ballschule der Straßen, Parks und Höfe gibt es bedauerlicherweise so gut wie nicht mehr. Damit gehen leider auch kindgerechte, vielseitige und freudbetonte motorische Erfahrungen mit und rund um den Ball verloren. Prof. Dr. Klaus – Gründer der Ballschule Heidelberg – spricht hier vom bedauerlichen Verlust der Straßenspielkultur. Immer mehr Kinder besuchen dafür schon im Kindergarten- und Vorschulalter ein organisiertes Training im Verein. Ungeachtet ihrer motorischen Entwicklung und fehlender Ballkompetenzen werden sie sportartspezifisch trainiert, bevor sie gelernt haben zu spielen.

Elementare Ballfertigkeiten wie Werfen, Fangen, Prellen, Dribbeln, Kicken oder Schlagen waren früher fester Bestandteil der Alltagsmotorik der Kinder. Sie stellen eine Grundvoraussetzung für das Erlernen vieler Spielsportarten dar und wurden früher im vielseitigen Spielen meist unangeleitet erworben. Freies und unangeleitetes Spielen, also ein Spielen ohne Instruktionen und ständige Korrekturen durch Eltern, Übungsleiter*innen oder Trainer*innen ermöglicht Kinder ihre Spielkompetenzen implizit zu erwerben. Das bedeutet, dass die Spielerfahrungen und damit auch der Erwerb verschiedener Kompetenzen spielerisch beiläufig erfolgt ohne, dass sich die Kinder auch unmittelbar bewusst sind, das oder was sie gerade lernen.

Freies Spielen macht Spaß und fördert die intrinsische Motivation. Spielen ist außerdem für Kinder die wichtigste Form um zu interagieren, zu lernen und zu kommunizieren. Im unangeleiteten Spiel passen die Kinder die Anforderungen meist intuitiv an ihr eigenes Leisungsvermögen an. Sie werden dabei kreativ und entwickeln eigene Lösungskompetenzen für ihre Spielaufgaben. Genau diesen Ansatz verfolgt das Kindertennis ABC. Tennis ist ein SPIEL bei dem es darum geht einen Punktgewinn gegen den Gegner zu erzielen. Dabei finden sich die Kinder immer wieder in typischen Spielsituationen für die sie Lösungen finden sollen. Die Technikvermittlung spielt zu Beginn nur eine untergeordnete Rolle. Im Vordergrund steht ganz klar die Vermittlung des Spiels.