Rolle des Trainers

Aufgaben des Trainers

Auch die Aufgaben des Trainers werden im Zusammenhang mit der Schulung der technischen Grundlagen durch Progressionen neu definiert.

Dazu zählen vor allem:

  • Aufbau der Courts
  • Bereitstellung des Materials (Bälle, Rackets, Markierungen, etc.)
  • Kenntnis der Progressionen und zu vermittelnden technischen Kompetenzen der einzelnen Schläge
  • Korrekte Demonstration einer neutralen Basistechnik
  • Anleitung der Vorübungen, Lernschritte bzw. Progressionen
  • Organisation der Übungspaare (Rotationen, etc.)
  • Indiviuelle Hilfestellung für alle Spieler während der Übungsphasen
  • Gruppenanweisungen
  • Übersicht über die individuelle technische Entwicklung der Spieler

Auch das beste Programm erfordert entsprechende Fertigkeiten jener Personen, die es in die Praxis umsetzen sollen. Dem Trainer kommt daher eine ganz besondere Bedeutung bei der praktischen Umsetzung der Stundenbilder und der Vermittlung der Spiel- und Technikinhalte zu. Nach den bisherigen Ausführungen darf sich die Rolle des Trainers aber nicht auf eine des „Zuwerfers oder Zuspielers“ beschränken. Daher wird man dies in unseren Stundenbildern ebenso vergeblich suchen wie Übungsformen, bei welchen die Kinder hintereinander in der Reihe stehen. Die Vermittlung der Spiel- und Technikinhalte erfolgt wie beschrieben über spezielle Progressionen, bei welchen von Beginn an das eigenständige bzw. das miteinander Üben der Kinder im Mittelpunkt steht. Dies den Kinder zu vermitteln erfordert mit Sicherheit Zeit und Geduld. Für Kinder, vor allem wenn sie sehr jung sind, ist es nicht immer einfach eigenständig zu üben, den kaum kehr man ihnen den Rücken, ist es mit der Übungsdisziplin und der Qualität der Ausführung oft auch schon wieder vorbei. Es ist wichtig den Kindern und sich selbst Zeit zu geben bis das funktioniert, aber es stellt in jedem Fall einen sehr lohnenden Lern- und Entwicklungsprozess dar. Die Rolle des Trainers besteht vorrangig darin, den Stundenablauf zeitlich und inhaltlich zu koordinieren, Inhalte korrekt zu vermitteln, Übungsabläufe anzuleiten und den Spielern bestmögliche individuelle Hilfestellungen zu geben. Der Trainer kann und soll sich dabei frei am Platz bewegen und seinen Spielern bei der Lösung der Aufgaben unterstützen ohne dabei die Lösungen direkt vorzugeben!

Noch ein paar wichtige Punkte für die erfolgreiche Umsetzung der Stundenbilder:

  • Pünktlichkeit ist eine Tugend! So wie du von deinen Spielern Pünktlichkeit verlangen und erwarten kannst, gilt es diese auch vorzuleben. Achte daher nicht nur rechtzeitig anwesend zu sein und Dinge vorzubereiten, sondern auch deine Stunden pünktlich zu beginnen bzw. auch zu beenden. Sollten Kinder wiederholt verspätet zum Unterricht kommen, suche das Gespräch mit den Eltern und weise sie nochmals auf die Notwendigkeit eines pünktlichen Erscheinens hin (z.B. gemeinsames Aufwärmen, Organisation der Übungspaare, etc.).
  • Beobachte deine Spieler beim eigenständigen und paarweisen Üben und verschaffe dir einen Überblick welche Lösungen die Kinder für die verschiedenen Aufgabe finden. Dort wo es unbedingt erforderlich ist, unterstütze die Kinder angemessen.
  • Entdecken lassen ist der Schlüssel für langfristigen Lernerfolg. Gemäß den Grundregeln des „Impliziten Lernens“ sollen die Kinder die Erfahrungen beim Lernen möglichst eigenständig machen. Nach Möglichkeit solltest du nur so wenig wie unbedingt notwendig korrigieren und instruieren. Lösungen sollen von den Kindern vorrangig spielerisch beiläufig „erfahren“ werden. Dies gilt ganz besonders in Bezug auf Erfahrungen von spieltaktischen Inhalten. Nicht vergessen: Spielen lernt man durch Spielen!
  • Geduld wird es in den ersten Stunden sicherlich erfordern, da die Kinder zunächst wichtige Erfahrungen zum eigenständigen bzw. paarweisen Üben sammeln müssen. Mit Sicherheit wird hier nicht alles sofort perfekt funktionieren. Dennoch stellt dies einen wichtigen Lernprozess für alle Beteiligten dar, der sicherlich auch seine Zeit erfordert. Zeit, in der auch du bei der intensiven Beobachtung deiner Spieler wichtige Erfahrungen sammelst und ein Gefühl dafür entwickelst, mit welcher Geschwindigkeit die Kinder neue Inhalte aufnehmen, diese verarbeiten und in der Lage sind diese umzusetzen.
  • Eigenständiges Üben stellt für viele vor allem sehr junge Kinder, zunächst eine große Herausforderung dar. Sobald du ihnen den Rücken zukehrst und dich einem anderen Kind zuwendest, ist es mit ihrer Übungsdisziplin auch oft schon wieder vorbei. Die Kinder müssen meist erst lernen, die kurzen Übungszeiten intensiv und bestmöglich zu nutzen.
  • Qualität bei der Übungsausführung ist wichtig, da die Zeiten für die einzelnen Übungen meist recht kurz gehalten sind und diese daher optimal genutzt werden sollen. Auch das stellt aber einen Lernprozess dar, der seine Zeit erfordern wird. Deine Aufgabe ist es, dies den Kindern zu vermitteln und eine gute Ausführung immer wieder einzufordern.
  • Demonstrieren stellt eine wichtige Trainerkompetenz dar, die du in keinem Fall unterschätzen und möglicherweise üben solltest, vor allem wenn sich deine individuelle Technik (z.B. Griffhaltung) deutlich von der zu vermittelnden Basistechnik unterscheidet. Um die Basistechnik der verschiedenen Schläge entsprechend vermitteln zu können ist es unerlässlich, dass du diese sowohl mit als auch ohne Ball möglichst neutral und entsprechend unseren Schlagbeschreibungen demonstrieren kannst. Vergiss nicht: “One good demonstration is worth more than a thousand words!
  • Erfolg ist die Grundlage für Motivation. Das Spielen und Üben muss für die Kinder Erfolgserlebnisse bringen. Achte daher stets darauf die Übungen so anzupassen, dass deine Spieler einerseits Erfolg erleben können, sich aber andererseits auch von der Aufgabenstellung herausgefordert fühlen.
  • Ziele sind wichtig und müssen für die Spieler verständlich und unbedingt realistisch zu erreichen sein. Üben macht sicherlich mehr Spaß wenn man klar versteht weshalb bzw. wofür man etwas übt und wenn die Erreichung des Zieles auch realisitisch ist. Das bedeutet aber keinesfalls, dass gestellte Aufgaben unbedingt immer in wenigen Minuten auch gelöst werden können. Es ist eine wichtige Eigenschaft zu lernen an “etwas dran zu bleiben”.
  • Fortschritte müssen individuell bewusst gemacht werden. Auch wenn du als Trainer möglicherweise den individuellen Übungsfortschritt der einzelnen Spieler gut erkennen kannst, bedeutet das keinesfalls, dass dies auch der einzelne Spieler kann. Häufig vergleichen diese nämlich ihre Leistung ausschließlich mit jenen anderer Kinder in der Gruppe. Daher ist es besonders wichtig, den individuellen Fortschritt auch den Spielern bewusst zu machen. Hier sind begleitende Aufzeichnungen im Training unbedingt anzuraten.