Progressionen

Die Vermittlung der technischen Basiskompetenzen erfolgt mit Hilfe von Progressionen. Dabei werden die wesentlichen Komponenten (keymoments) des jeweiligen Schlages berücksichtigt und möglichst neutral geschult. Die beschriebenen Schritte sind standardisert und langjährig in der Praxis erprobt. Sie werden immer wieder einer Überarbeitung unterzogen und den modernen Entwicklungen im Tennis angepasst. Sie sind vor allem für ein effizientes Gruppentraining konzipiert, können aber selbstverständlich auch im Individualtraining aller Altersstufen eingesetzt werden. Ein wichtige Aufgabe des Trainers besteht darin, für die erfolgreiche Umsetzung der jeweiligen Progressionen den richtigen Ball bzw. ein angemessenes Übungs- bzw. Spielfeld auszuwählen und auf eine sinnvoll an die individuell angepasste Schlägerlänge zu achten.

Grundlagen für das Unterrichten der Progressionen

Von Beginn an steht das eigenständige bzw. paarweise Üben, sowie das Spielen mit- bzw. gegeneinander im Mittelpunkt um die Kinder möglichst bald an das eigentliche Spielziel (Serve-Rally-Score) heranzuführen. Das Konzept unserer Progressionen gewährleistet zudem einen hohen individuellen Beschäftigungsgrad in der Gruppe. Mit jeder Progression wird das Übungs-/Spielfeld größer, der Bewegungsumfang nimmt zu und die Schlagausführung wird dynamischer. Die in jeder Progression zu erwerbenden Kompetenzen sind klar definiert und gut nachvollziehbar.

Lernziel:

Für jede Progression gibt es ein Lernziel, das zu Beginn den Spielern klar vermittelt werden soll. Der Trainer überprüft zunächst ob die Spieler bereits über die erforderlichen spielerischen und technischen Kompetenzen zur Lösung der Aufgabe verfügen. Ist dies der Fall, kann gegebenenfalls zur nächsten Progression übergegangen werden. Ist dies nicht der Fall, entscheidet der Trainer

Step 1: Eigenständiges Üben

Das eigenständige Üben bzw. Ausführen der jeweiligen Schlagbewegung steht in allen Progressionen immer am Anfang. Durch eine entsprechende Organisationsform wird gewährleistet, dass einerseits der individuelle Beschäftigungsgrad aller Spieler sehr hoch ist und andererseits auch ein eigenständiges Üben gefördert wird. Dabei sollen die Spieler nicht nur die angestrebten technischen Kompetenzen sicher und richtig erwerben, sondern auch individuelle Erfahrungen sammeln und gegebenenfalls eigene Lösungswege finden. Dem eigenständigen Üben muss ausreichend Zeit eingeräumt werden. In diesem Schritt erfolgt der grundlegende Technikerwerb jedes Schlages. Der Trainer befindet sich dabei in unmittelbarer Nähe der Spieler und kann rasch individuell korrigierend eingreifen.

Step 2: Miteinander Üben

In einem weiteren Schritt werden die erworbenen technischen Kompetenzen mit einem Übungspartner gefestigt und weiter ausgebaut. Zwei Spieler üben dabei immer gemeinsam in einem vorgegebenen Übungs-/Spielfeld als Team. Ein Spieler übernimmt jeweils anstelle des Trainers die Rolle des Zuwerfers oder Zuspielers. Dadurch wird auch verständlich, dass grundlegende Ballfertigkeiten wie z.B. das Werfen des Balles, eine wichtige Voraussetzung für diesen Lernschritt darstellen. Beim miteinander Üben werden auch wichtige Eigenschaften wie Kooperation oder Kommunikation erlernt und geschult. So muss sich der Zuwerfer jeweils versichern, dass der Übungspartner auch bereit ist. Überdies ermöglicht die Organisationsform des “Miteinander Übens” einen hohen Beschäftigungsgrad aller Spieler. Der Trainer befindet sich dabei wieder vorrangig auf der Seite der zurückschlagenden Spieler, kann diese individuell korrigieren und den Technikerwerb bestmöglich unterstützen.

Step 3: Mit- und Gegeneinander Spielen

Der letzte Schritt zielt auf den Transfer des Erlernten und damit auf das mit- bzw. gegeneinander Spielen ab. Die Kinder sollen in der Lage sein, die in den verschiedenen Progressionen erworbenen technischen Kompetenzen im gemeinsamen Spielen situativ anzuwenden. Ein Prozess der sicherlich Zeit erfordert, die man den Kindern aber unbedingt auch in ausreichendem Maße geben muss. Schließlich stellt das Spielen mit- bzw. gegeneinander das eigentliche Lernziel dar und nicht das Spielen mit dem Trainer. In diesem Schritt erfolgt nach und nach die Verknüpfung der erworbenen technischen Inhalte mit den zu erwerbenden spieltaktischen Absichten.