Kids Tennis Evolution

A change has come to kids tennis

Ein Blick auf das Kindertennis dieser Tage zeigt maßgebliche Veränderungen in Bezug auf das verwendete Material und die Spielbedingungen. Trainiert und gespielt wird auf kleineren Courts, deren Größe mit Hilfe von Kindernetzen und mobilen Liniensystemen für die verschiedenen Altersklassen entsprechend adaptiert wird. Die Rackets der Kinder sind bunt, in verschiedenen Längen erhältlich und dazu wesentlich leichter als früher. Die Bälle sind leichter, langsamer und springen weniger hoch ab als der Normalball. In Verbindung mit den leichteren Kinderrackets bieten sie somit optimale Voraussetzungen für das Umsetzen der erlernten Techniken und das Spielen der Kinder mit- und gegeneinander.

ITF – Tennis Play+Stay

2007 wurde vom Internationalen Tennisverband die Kampagne „Tennis Play and Stay“ ins Leben gerufen. Der Slogan „Serve, Rally and Score“ drückt unmissverständlich aus worum es geht. Tenniserfahrungen müssen von Beginn an positiv, freudvoll und spielbezogen sein. Das gilt für Kinder, Jugendliche und Erwachsen gleichermaßen. Der Einsatz langsamerer Bälle (Slower Balls), das Spielen auf verkleinerten Spielfeldern (Smaller Courts) und die Verwendung kürzerer Schläger (Shorter Rackets) sind dabei fester Bestandteil dieses Konzepts. Dadurch werden nicht nur die Einstiegsbedingungen vereinfacht, es wird so auch gewährleistet, dass ein Spielen mit- und gegeneinander frühzeitig möglich wird und die Spielerinnen und Spieler Tennis auch wirklich erleben können.

ITF – Tennis 10s

2008 richtete sich der Fokus der ITF auf die Entwicklung eines internationalen „10-and-under“-Programms. Der Einsatz der langsameren Red-Orange-Green-Bälle, das Spielen auf kleineren, adaptierten Courts und die Verwendung kürzerer und leichterer Kinderschläger sollte „Standard“ für Kinder im Tennissport werden. Die Spielbedingungen sollten endlich für Kinder, wie in anderen Sportarten längst üblich, den Bedürfnissen der Kinder angepasst werden. Tennis 10s stellt aber kein ITF-Ausbildungskonzept für Kinder dar, sondern liefert vielmehr einen formalen Leitfaden für nationale Verbände in Bezug auf die Umsetzung der Red-Orange-Green-Spielbedingungen für Kinder der Altersklassen „10 & under“ im Training und in Wettbewerben.

ITF – 10&under Rule Change

Richtungsweisend für die weitere Entwicklung war die von der ITF-Generalversammlung 2010 beschlossene und mit 1.1.2012 weltweit in Kraft getretene „10-and-under Competition Rule Change“. Fünf Jahre nach dem Launch der ITF Play+Stay-Kampagne trat eine der sehr seltenen ITF-Regeländerungen in Kraft. Dieser zufolge dürfen seit 1.1.2012 Wettbewerbe für die Altersklassen „10-and-under“ NICHT mehr auf dem Normalplatz mit dem normalen Tennisball ausgetragen werden. Der Einsatz der langsameren Red-Orange-Green-Bälle auf entsprechend angepassten Spielfeldern ist seit diesem Zeitpunkt für 10-and-under-Bewerbe international verpflichtend. Mit dieser ITF-Regeländerung haben sich die Spielbedingungen für Kinder grundlegend verändert.

Smaller Courts

Wenn wir über kleinere und angepasste Spielfelder für Kinder sprechen, müssen wir verstehen, warum die Courts in der Länge und Breite reduziert werden (müssen). Ein größeres Spielfeld zwingt die Kinder zu längeren Laufwegen und macht es deutlich schwieriger, den Platz abzudecken. Kleinere Spielfelder ermöglichen realistische Laufwege zum Ball und erhöhen damit die Möglichkeiten, eine günstige Schlagposition zu erreichen. Die Schlagausführung kann mit einer höheren Qualität erfolgen und erlernte Techniken können viel besser im Spiel umgesetzt werden.

Slower Balls

Der Ball spielt für die Spielentwicklung eine zentrale Rolle und stellt quasi den Schlüssel zum Erfolg dar. Er soll mit einem kleineren Spielfeld und einer an die individuelle Körpergröße bestmöglich angepassten Schlägerlänge eine sinnvolle Einheit bilden. Zum Einsatz kommen Rot-Orange-Grün-Bälle. Die richtigen Bälle ermöglichen durch ihren reduzierten Absprung einen günstigen Treffpunkt zwischen Hüft- und Schulterhöhe und unterstützen damit die Festigung der angestrebten Griffhaltungen und der erlernten Schlagtechniken. Unnötig hohe Treffpunkte und damit die Entwicklung extremer Griffhaltungen sowie Überlastungen im Schulterbereich können so vermieden werden. Zusätzlich wird auch das Verteidigen der Grundlinie wesentlich erleichtert.

Shorter Rackets

Eine wichtige Voraussetzung für die technische Entwicklung und den Spaß am Spielen stellt eine an die individuelle Körpergröße bestmöglich angepasste Schlägerlänge, in Verbindung mit langsameren Rot-Orange-Grün-Bällen und verkleinerten Spielfeldern, dar. Techniken können nicht nur leichter erlernt, sondern vor allem im Spiel mit- und gegeneinander besser umgesetzt werden. Leider beobachten wir in der Praxis, dass viele Kinder mit einem oft viel zu langen und zu schweren Schläger auf dem Platz stehen. Bei der Auswahl der richtigen Schlägerlänge spielt neben dem muskulären Zustand und dem technischen Spielniveau vor allem die individuelle Körpergröße die entscheidende Rolle.